Großartigkeiten, Kleinigkeiten & der heimliche Rest
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Samstag, 30. Juli 2011
Wo ist zu Hause, Harald Schmidt?
Tun wir Sat1 doch mal einen Gefallen im Rahmen des viralen Marketings und betten ein Video ein das quasi nur dafür gemacht ist. Johnny Cash auf Deutsch ist aber einfach zu gut, und Harald Schmidt...na das werden wir ja dann in seiner neuen Sendung sehen. (Ab 13.09., Sat1)

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Dienstag, 28. Juni 2011
Beginners.
Warum sich ein Kinobesuch lohnt, auch wenn gerade der Baggersee lockt? Nicht nur, weil der nächste verregnete Abend bestimmt kommt, sondern weil man sich diesen Film unbedingt auf einer großen Leinwand ansehen sollte: Beginners (Regie: Mike Mills) ist großartig besetzt und erzählt eine aufregend unaufgeregte Geschichte.

Es geht um schwierige Eltern-Kind-Beziehungen, ebensolche Ehen, Krankheit, Tod, Beziehungsunfähigkeit. Klingt abschreckend. Daraus hätte eine tiefpathetischer Depressionssee werden können, der einen in seine Tiefen zieht – umso erstaunlicher, dass es einfach nur (und das ist meiner Meinung nach die wahre Kunst, dieses „einfach nur“) ein ruhiger, stellenweise ausgelassener Film über Menschen wurde. Und über einen Hund.

Den Rahmen für diese Traurigkeiten bietet die Liebe – die aber nicht nur als Wattewolke in stereotyper Männlein/Weiblein-Ausprägung alles mit Pappsüße überzieht sondern auch als der schwierige Prozess aus lernen, sein lassen und Arbeit dargestellt wird, der sie manchmal eben ist.

Dazu noch der Soundtrack aus wunderbaren alten Jazztracks und dem Klavierstück „Beginners Theme Suite“, der sich dann wiederum auch an einem lauen Sommerabend auf dem Balkon gut macht.

Verlieben darf sich auch der Zuschauer, er wird nicht drum herum kommen. In den Film. In Ewan McGregor, Mélanie Laurent oder Christopher Plummer. Oder eben in den Hund.

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Donnerstag, 9. Juni 2011
Blogtipp am Morgen...
...vertreibt Kummer und Sorgen.

Zur Unterhaltung an diesem grauen Donnerstag sei euch insultedbyauthors empfohlen: Das Blog eines Amerikaners der signierte Erstausgaben sammelt - allerdings reicht ihm keine unleserliche Unterschrift: für die Widmung fordert er die Autoren nach der jeweiligen Lesung auf, ihn zu beleidigen. Nette Idee!


Copyright

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Donnerstag, 5. Mai 2011
Ein Tag in: Maastricht.
Vandaag ontdekken wij Maastricht!
Charmant sind niederländische Städte allein wegen ihrer hübschen Bauweise ja generell, auch Maastricht hat viele kleine Gässchen und Häuschen (kein Wunder, dass man im Niederländischen so viele Verkleinerungsformen verwendet – es ist eben alles ein bisschen kleiner), in die man sofort einziehen würde. Offensichtlich hatten und haben niederländische Architekten mehr Stil, manchmal auch mehr Mut.





Der Wunsch nach großartiger Kultur muss leider unerfüllt bleiben, Maastricht ist – vor allem für die Deutschen, die man zahlreich antrifft – hauptsächlich eine Shopping- und nebenbei eine Studentenstadt mit gerade mal 120.000 Einwohnern. Trotzdem kann man einen netten Tag dort verbringen, wobei man die auch in Deutschland vertretenen Modeketten meidet und stattdessen lieber…

…im Kaufhaus de Bijenkorf vorbeischaut.

…sich im Supermarkt Albert Heijn mit hagelslag, appelstroop, pepermunt und vla eindeckt.

…unbedingt die umgebauten Kirchen bzw. das umgebaute Kloster besichtigt: In einer ehemalige Dominikanerkirche befindet sich die äußerst schöne Buchhandlung selexyz, in einem Kreuzherrenkloster ein Hotel und in einem weiteren ehemaligen Kirchengebäude – da hört für mich der Kirchenumnutzungsspaß allerdings langsam auf – ein Indoor-Spielplatz.









…bei TaarT ein sündhaft teures, aber auch sündhaft gutes Stück Torte isst und einen koffie verkeerd trinkt.



…doch ein bisschen froh ist, nicht dort zu leben: über dem TaarT war eine Wohnung frei: Lage perfekt, fabelhaft alte Bausubstanz, Miete? Schlappe 650€ für 36 Quadratmeter.

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Freitag, 1. April 2011
Alan Bennett: Miss Fozzard findet ihre Füße
Zeit, mal wieder über etwas Gelesenes zu schreiben. Über Alan Bennetts neuen Erzählband „Miss Fozzard findet ihre Füße“. Alan Bennett, angesehener Dramatiker aus Großbritannien, lotet mal wieder die Untiefen der biederen Vorstadtstraßen aus, die keiner so beschreibt wie er. Und dringt diesmal tiefer denn je zuvor: in die Abgründe der Lust. Und er tut das meisterhaft, denn erzählen kann er ja, das weiß man spätestens seit „Die souveräne Leserin“. Allein für Passagen wie diese muss man ihn lieben:

„Was hat Bernard denn gearbeitet, Miss Fozzard?“, fragte er. „Um ehrlich zu sein, Mr. Dunderdale, er war Mörder“, sagte ich. „Ach“ sagte er, „Das ist ja ungewöhnlich.“ Ich sagte: „Na ja, er war Tabakhändler, was aufs Gleiche hinausläuft. […]“

So heiter geht es allerdings nur in den ersten Geschichten zu, die späteren werden düster – und war ich Anfangs von der Komposition der Erzählungen hingerissen, passt die Letzte leider nicht mehr richtig zu den Ersten. Auch das zweimal erwähnte, plakative „Stille Wasser…“ hätte es nicht unbedingt gebraucht, es sich selbst zu denken wäre schöner gewesen. Nichtsdestotrotz ein lesenswertes Büchlein, wie alle Titel aus der Wagenbach SALTO-Reihe äußerst hübsch in rotem Leinen ausgestattet.

Tee kochen, Kekse bereitstellen, und sich irgendwann dran verschlucken. Viel Vergnügen!



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Donnerstag, 28. Oktober 2010
Die Zeche Zollverein an einem leider grauen Tag
Da war ja noch was!
Ein paar Ruhrgebietserinnerungen müssen dringend in Bildern vorgeführt werden!

Auch wenn es auf den folgenden Bildern nicht so aussieht: das Wetter war toll. Bis auf den Tag, an dem ich das Gelände der Zeche Zollverein besichtigen wollte - aber vielleicht ist das echtes Zecheerleben: der Himmel so grau wie früher, als auf den Zechen noch geschuftet wurde und man angeblich besser keine weiße Wäsche zum Trocknen in den Garten hing, weil sie dann einen Grauschleier bekam...





Alles andere als grau, nämlich orange und faszinierenderweise trotzdem schön: man kann auf dem Gelände so einen KLEINEN Treppenfetisch bekommen!







Im Inneren lohnen sich vor allem das oberste Stockwerk - hier wird das heutige Ruhrgebiet in Kultur, Natur und Bebauung vorgestellt - und das unterste mit einem Kurzabriss über die Geschichte des Bergbaus im Ruhrgebiet. Fotos, Texte, Erinnerungsstücke - raue Maschinen neben Blumen neben Düften: selten habe ich eine so liebevoll und wirklich gut zusammengestellte Ausstellung gesehen.
Im Stockwerk dazwischen tummeln sich ägyptische Vasen neben Erdproben und ausgestopften Eulen - ein wildes Sammelsurium aus vermutlich gestifteten Einzelteilen, das ich weder spannend noch auf das Gelände der Zeche passend fand.









Wer also noch dieses Jahr entdecken will, warum das Ruhrgebiet mit Essen den Titel "Kulturhauptstadt" auf jeden Fall verdient hat, oder wer nächstes Jahr - bei hoffentlich dann klarerem Himmel - in die Gegend kommt: nicht an der Zeche Zollverein vorbeifahren!

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Dienstag, 5. Oktober 2010
Brüder im Geiste: Jorge & der Maulfwurf
Wenn schon Peter Zwegat bei mir durchs Treppenhaus läuft, muss auch hier jetzt ein bisschen Trash sein.
Ich präsentiere, was ich bisher erschreckenderweise offensichtlich noch nicht getan habe: Rapante. Und im Anschluss: Jorge. Dann am besten beides so oft anschauen, bis sich die Laute vermischen und der Maulwurf HOHE! sagt. Ich mag's.



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Donnerstag, 1. Juli 2010
The Future Publishing
Gerade habe ich gelesen, dass ein paar Münchner Studenten ein Buch über die Lage der Universitäten herausbringen. In einem Interview sagen sie „[…] es ist schön, jetzt die Bücher in den Händen zu halten“ und man spürt wie so oft ein bisschen dieses „wow!“-Gefühl bei den Herausgebern: wow, wer ein Buch verlegt, und sei der Verlag noch so klein, hat etwas erreicht. Hat Worte in Form gebracht und gebannt, hat etwas Bleibendes geschaffen – etwas, das mehr Wert hat als ein flüchtiger Blog.

Ich bin guter Hoffnung, dass es viele Menschen gibt die von sich behaupten Bücher zu lieben (auch wenn sie wenige lesen) und die Meinung vertreten, dass das Buch nie ausstirbt. Andere streicheln statt eines Kommentars lieber kurz ihr iPad.
Ich studiere, um in der Buchbranche zu arbeiten und von ihr zu leben. Ich glaube an das Buch, und wenn es irgendwann nur noch ein Relikt für wenige Nerds ist, wie die Schallplatte heute, dann will ich diejenige sein, die dieses Relikt herstellt – und gleichzeitig eine Version für iPad und E-Book.

Deshalb wurde mir heute ein bisschen schwindelig, als ich mit der, nennen wir sie „rhetorischen“ (oder vielleicht fast hämischen?), Frage: „Ach Buchwissenschaft. Und als was wollen Sie mal arbeiten?“ konfrontiert wurde - und schon war ich mittendrin im branchentypischen Sog aus Zweifeln und Klagen. Denn die Debatte, wie die Umstellung auf digitales Lesen, E-Books, Literatur in der modernen Welt generell funktionieren soll, ja, ob man überhaupt noch Bücher braucht, wird hier ausdauernd geführt und viele scheinen zu resignieren oder sich Modernisierungstendenzen gleich ganz zu verweigern.

Gut, dass am Abend ein Programmmanager von Random House meine Zweifel zerstreuen konnte und mir zeigte, dass man Büchermensch sein und trotzdem digitale Inhalte publizieren kann. Er brachte mich auch auf das folgende Video, produziert vom großen britischen Verlagshaus Dorling Kindersley, das mir nicht nur inhaltlich gefällt sondern auch und vor allem…ach, seht selbst!

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Samstag, 1. Mai 2010
Nachtrag zu: A Single Man
Untergegangen im Trubel des frischen Semesters, aber jetzt wieder ausgegraben: dieses fabelhafte Alternativplakat zum Film "A Single Man", erdacht vom Fotografen, Grafiker und Blogger ckck

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Samstag, 3. April 2010
Martin Suter: der Koch

© Diogenes

Es hat ein bisschen gedauert bis ich "Der Koch" in die Finger bekommen habe, aber heute war endlich wieder ein "Suter-Tag".

Suters schon nicht mehr ganz so neuer Roman „Der Koch“ ist, das vorweg, nicht unbedingt das richtige Buch für den strengsten Fastentag im christlichen Kirchenjahr, wie ich mit knurrendem Magen festelle. Es wird nämlich, wie der Titel vermuten lässt, ausgiebig gekocht, und zwar tamilisch und molekular, was wirklich schön zu lesen und unglaublich appetitanregend ist. Maravan, ein Tamile in der Schweiz, kocht aphrodisierende Menüs, anfangs für verheiratete Paare im Rahmen einer Paartherapie, was sich mit seinem Glauben – er ist Hindu – noch vereinbaren lässt, später für Geschäftsmänner und ihre Gespielinnen, was seinen Überzeugungen eigentlich widerspricht.

So viel zur Essenz des Romans – der Rest ist eine Wanderung zwischen der bunten, warmen, weichen aber auch traditionsstarren Welt der (Exil-)Tamilen und dem Bürgerkrieg, der in ihrem Heimatland Sri Lanka tobt einerseits und der kühlen Welt „legal zwielichtiger“ Geschäftsmänner und Waffenhändler und ihres Lebenswandels andererseits. Als wären allein diese beiden politischen Faktoren nicht genug, spielt das ganze vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise, was ja noch angemessen ist, aber auch nur dazu zu dienen scheint, am Anfang mancher Kapitel Statusmeldungen von Aktienkursen trocken zu berichten. Reicht das an „Up-to-date-ness“, reicht das, um einen „Roman am Puls der Zeit“ zu schreiben? Natürlich nicht, man muss schon auch noch Sturmtief Emma, die EM 2008, den Tsunami von 2004 und „Slumdog Millionaire“ und die Schweinegrippe erwähnen, um ein umfassendes Bild der Umstände zu kreieren.

Leider bleibt dabei auch noch die Story etwas lau, hier eine unerwiderte Liebe, da eine verbotene Liebe, dazwischen eine Menge Callgirls und kleinere Wirtschaftsskandale, der Schluss knapp aber immerhin angemessen unaufgeregt. Wären nicht diese wirklich schönen Szenen in diversen Küchen, in denen „Minichapatis mit Curryblätter-Zimt-Kokosöl-Essenz“ oder „Curry vom jungen Huhn auf Sashtika-Reis mit Korianderschaum“ zubereitet werden, hätte ich vielleicht nicht bis zum Ende durchgehalten. Dabei dachte ich vorher, dass genau diese kulinarischen Beschreibungen mich langweilen würden.

Auch stilistisch ist „Der Koch“ nicht schlecht, nur sah ich dank der oberflächlichen Handlung beim Lesen dauernd die Bilder einer deutschen Verfilmung fürs Privatfernsehen vor mir, für die dieser Roman, etwas umgeschrieben, leider besser taugt als für den ersten Platz der Bestsellerliste.


© Suhrkamp

Nicht unbedingt für die gleiche Zielgruppe geeignet aber dennoch wärmstens empfohlen sei dagegen „Die Anstalt der besseren Mädchen“ von Julia Zange, ein etwas abgedrehtes aber meiner Meinung nach realistisches Portrait der Mädchen von heute, jetzt als Taschenbuch im Suhrkamp Verlag erschienen.

Nicht abschrecken soll euch die etwas anstrengende Stimme der Autorin, die hier die ersten zehn Seiten ihres Buches vorliest – überhaupt ist zehnseiten.de ein tolles Projekt! Aber bevor mir jetzt noch mehr Themen einfallen erstmal: Gute Nacht!

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Letzte Aktualisierung: 2013.06.04, 14:48
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