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Freitag, 2. September 2011
"Toast" nicht nur zum Frühstück: ab ins Kino!
„Toast“ ist nicht massentauglich, nicht aufregend, hat keine Action zu bieten und keine weltbewegende Story zu erzählen, aber trotz 60er Jahre-Deftigkeit viel gutes Essen zu zeigen. Und ist deshalb was für mich!

Die Handlung ist schnell erzählt: Junge mit netter, aber absolut küchenuntauglicher Mutter bekommt nach deren Tod eine absolut schreckliche, aber äußerst kochbegabte Stiefmutter. Diese kocht den Vater mit ihrem guten Essen in den Tod, während der Junge in der Schule statt „Heimwerken“ lieber „Hauswirtschaft“ lernt und zu Hause noch einen kleinen Wettstreit um die beste Lemon Meringue gewinnen muss.
Natürlich wird er am Ende Koch. Und in der letzten Szene ein hübscher filmischer Kniff: der Londoner Koch, der den Jungen als Auszubildenden annimmt, wird von niemand anderem als dem Mann gespielt, dessen Geschichte in „Toast“ erzählt wird: Nigel Slater, britischer Food-Autor.

Unglaublich gut ist die Besetzung: Victoria Hamilton als sympathische Mutter, Helena Bonham Carter als ironisch-erotische, böse, aber einfach unglaublich gut kochende Stiefmutter, Freddie Highmore als Nigel Slater und in Nebenrollen weitere (neben Victoria Hamilton) alte Bekannte aus einer meiner Lieblings-Feel good-Serien „From Lark Rise to Candleford“, bei deren Anblick ich am liebsten jauchzend aufgesprungen wäre.
Das 60er-Setting mit all seinen hübschen Details tröstet über zu sentimentale Szenen hinweg. Ich hätte dem Lebensweg Nigel Slaters auch gerne noch weiter zu gesehen, ja, ich dachte er ginge gerade erst richtig los – nur leider endete der Film mit seiner Aufnahme in eine Hotelküche in London. Ein wenig schade, aber vielleicht gab es ohne die schwierigen Charaktere die seine Kindheit begleitet haben, ohne die Großbritannien-in-den-60ern-auf-dem-Land-Stimmung einfach nicht mehr genug zu erzählen.

Aber um noch mal auf das Essen zurück zu kommen: wer bäckt mir jetzt bitte so eine unglaubliche Lemon Meringue? Mit spitzer Baiser-Haube?

So lange warte ich und kucke mir noch mal den Trailer an. Auch wenn der leider nicht besonders toll ist:

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