Wie fühlt es sich an, für Sätze gelobt zu werden, die nicht von einem selbst sind, Frau Hegemann?

Einen Monat in den Feuilletons jeder größeren deutschen Zeitung hochgelobt, nun in selbigen wohl bald, und in diversen Blogs sowieso schon, zerfleischt: so geht es gerade dem Wunderkind der deutschen Literatur.

Ich hatte vor, einen Blogeintrag über die Kritiken zu Helene Hegemanns Buch "Axolotl Roadkill" zu schreiben, über die angeblich darin portraitierte Generation, die so vielleicht in ein paar Berliner Hinterhöfen existiert, in der ich mich aber - den Kritiken nach zu urteilen, denn gelesen habe ich das Buch nicht - nicht beschrieben sehe. Leider hatte ich dazu keine Zeit, aber jetzt bleibt sowieso nur noch wenig übrig von Hegemann und ihrem Werk, welches plötzlich im Schatten von Airen Bomecs Buch "Strobo" zurücktreten muss, aus dem sie ganze Sätze kopiert hat. Als legitim in Zeiten allgemeinen Kopierens und Zusammenschneidens sieht sie das an - aber sollte man dann nicht eher "Collage" auf den Buchdeckel schreiben statt "Roman"?

Genaueres zu den Plagiatsvorwürfen muss ich hier gar nicht erwähnen, jede größere Zeitung übernimmt das für mich. So findet man zum Beispiel bei der Süddeutschen Zeitung einen Artikel und die Reaktionen von Hegemann und dem Ullstein Verlag kann man sogar im O-Ton auf der Seite des Buchmarkts nachlesen.

Deef Pirmasens, der die Geschichte aufgedeckt hat, hat anscheinend leider gerade ein Problem mit seiner Website (oder ich hab eins, wie auch immer), ansonsten findet man Zitate und Belege aber unter
gefuehlskonserve.de

Krass - grad wo ich das hier lese, läuft auch ein Bericht drüber in Kulturzeit (3sat)...